Julius Tandler oder: Der Traum vom "neuen Menschen"
Julius Tandler oder: Der Traum vom "neuen Menschen"
Julius Tandler oder: Der Traum vom "neuen Menschen"
Anlässlich des 80. Todestages von Julius Tandler im August 1936 widmete "Das Rote Wien im Waschsalon Karl-Marx-Hof" dem Arzt, Wissenschafter und Stadtrat für das Wohlfahrts- und Gesundheitswesen eine Sonderausstellung. Gezeigt wurden auch Briefe aus dem im Josephinum befindlichen Nachlass.
Julius Tandler, ab 1920 Stadtrat für das Wohlfahrts- und Gesundheitswesen, ist eine der zentralen Persönlichkeiten des Roten Wien. Unter seiner Ägide wird soziale Hilfe von einer „gewährten Gnade“ zum Rechtsanspruch für alle, die sie brauchen. Tandler entwickelt ein System der „geschlossenen Fürsorge“, das die Menschen von der Zeugung bis zum Tod erfasst.
Die „Geschlossenheit der Fürsorge“ – räumlich, zeitlich und qualitativ – ist neu und revolutionär. Die Gemeinde Wien errichtet ein dichtes Netz von Fürsorgestellen, das ab 1932 durch ambulante Dienste ergänzt wird. Die Fürsorge erfasst die Menschen von der Zeugung bis zum Tod und reicht weit in andere Bereiche hinein – von Infrastruktureinrichtungen in Wohnbauten über Sportstätten und Bäder bis hin zur Arbeitslosenunterstützung. Die finanziellen Voraussetzungen dafür schafft eine zunächst zwei-, später vierprozentige Fürsorgeabgabe, mit der folgerichtig auch Teile des Wohnbauprogramms finanziert werden.
Dauer der Sonderausstellung
22.9.2016 – 1.5.2017
KuratorInnen
Lilli Bauer und Werner T. Bauer
Grafik
Karin Pesau-Engelhart und Klaus Mitter
Lektorat und Übersetzung
scriptophil. die textagentur
Folder (pdf)
Ausstellungfstafeln als pdf (19,5 MB)
Information in English (pdf)