Schöner Wohnen im Roten Wien
Interieur, 1928 © WStLA | Foto Gerlach
Schöner Wohnen im Roten Wien
Wohnküche im Fuchsenfeldhof, um 1926 © Wien Museum
Schöner Wohnen im Roten Wien
Waschküche, um 1926 © Wien Museum
Schöner Wohnen im Roten Wien
Waschküche, um 1926 © Wien Museum
Schöner Wohnen im Roten Wien
Wannenbad in der Wohnhausanlage Wehlistraße, 1928 © WStLA | Foto Gerlach
Schöner Wohnen im Roten Wien
Kindergarten im Waldmüllerpark, um 1926 © Wien Museum
Schöner Wohnen im Roten Wien
Schulzahnklinik im Heinehof, 1926 © WStLA | Foto Gerlach
Schöner Wohnen im Roten Wien
© Manuel Domnanovich
1919 schlägt die Geburtsstunde des Roten Wien. Zu diesem Zeitpunkt sind von den 550.000 Wohnungen über 70 Prozent Kleinwohnungen mit maximal eineinhalb Zimmern. Klosett und Wasserleitung befinden sich bei über 90 Prozent aller Wohnungen auf dem Gang, 16 Prozent verfügen nicht einmal über eine Küche. Nur 14 Prozent haben Gas eingeleitet, gerade einmal sieben Prozent verfügen über elektrisches Licht. In diesen Kleinstwohnungen leben in der Regel sechs oder mehr Bewohner.
„Die Befriedigung des Wohnungsbedürfnisses soll in aller Zukunft alleinige Aufgabe des Gemeinwesens sein!” Julius Braunthal 1928
Zur Umsetzung ihres ambitionierten Wohnbauprogramms beschließt die sozialdemokratische Mehrheit im Gemeinderat am 1. Februar 1923 eine zweckgebundene Wohnbausteuer und am 21. September 1923 ein erstes kommunales Wohnbauprogramm, das die Errichtung von 25.000 Wohnungen innerhalb von fünf Jahren vorsieht.
1927 folgt ein zweites Wohnbauprogramm für weitere 30.000 Wohnungen.
„Bis zum Jahre 1932 wird die Gemeinde rund 65.000 neue Wohnungen besitzen“, kündigt Stadtrat Anton Weber 1928 an. In der Tat wohnt 1931 bereits ein Zehntel der Bevölkerung Wiens in einem Gemeindebau.
„Ein paar Worte an die Hausfrau.“
Wer das Glück hat, eine der begehrten neuen Wohnungen zu ergattern, wird rundum umsorgt, aber auch belehrt und ermahnt. Unzählige Publikationen widmen sich der „Erziehung zum Wohnen“.
„Parkett und harte Brettelböden dürfen nur mit Wachs eingelassen werden“ und auch das Wäschewaschen ist – mit Ausnahme kleiner Wäschestücke wie Taschentücher oder Strümpfe – nicht gestattet. „Durch Waschen in der Wohnung kann die Wohnung leicht feucht werden“, warnt Stadtphysikus Dr. Viktor Gegenbauer 1929. Und der Magistrat fordert: „Pflege die Dir anvertraute Wohnung so, daß ihr Wert dauernd erhalten bleibt.“
Die Befolgung der umfangreichen Hygiene- und Fürsorgeregeln wird den Frauen und Müttern übertragen. Die „neue Frau“ ist nun Organisatorin der Wohnung und Hüterin der Familie.
Dauer der Sonderausstellung: Verlängert bis inklusive 1.9.2024
KuratorInnen
Lilli Bauer und Werner T. Bauer
Grafik
Karin Pesau-Engelhart und Klaus Mitter
Ausstellungsarchitektur
Judith Eiblmayr
Lektorat und Übersetzung
scriptophil. die textagentur
Folder (pdf)
Termine 2024/1 (pdf)
KuratorInnen-Führungen
Dieses Angebot richtet sich an Einzelpersonen.
Eintritt & Führung: EUR 10,- pro Person
Anmeldung erforderlich.
Führungen für Gruppen können nach Voranmeldung jederzeit organisiert werden.
Minimum 10 Personen, bzw. EUR 100,-
Anmeldung unter
info(at)dasrotewien-waschsalon.at