Der Otto-Wagner-Schüler Hubert Gessner war einer der wichtigsten Architekten des Roten Wien und der aufstrebenden Sozialdemokratischen Arbeiterpartei zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Œuvre des vielbeschäftigten Architekten umfasste Großbäckereien und andere Fabrikgebäude, private Villen und Bezirkskrankenkassen, große Wohnhausanlagen sowie Geschäftsportale und Wohnungseinrichtungen.
Hubert Gessners Wirkungskreis erstreckte sich von Innsbruck bis Czernowitz und von Liberec (Reichenberg) bis Graz. Seine bekanntesten Bauwerke in Wien sind das Vorwärts-Haus auf der Rechten Wienzeile, das Arbeiterheim Favoriten, der Reumann- und der Lassallehof, der Karl-Seitz-Hof und die Augartenbrücke. In Linz und Graz schuf er die Gebäude der Arbeiterkammern; Bäckereien errichtete Gessner u.a. in Wien (Hammerbrotwerke), Innsbruck (Erste Tiroler Arbeiter-Bäckerei), Linz (Spatenbrot) und Prag (F. Odkolek AG.). Darüber hinaus schuf Hubert Gessner auch Verwaltungsgebäude für Organisationen, die der Arbeiterbewegung nahestanden, wie die Versicherungsanstalt der Österreichischen Eisenbahnen, das Eisenbahnerheim sowie mehrere Konsumvereinsgebäude.
Der Waschsalon Karl-Marx-Hof widmete dem „Architekten der Arbeiterbewegung“ eine Sonderausstellung, die dessen vielfältiges Schaffen sichtbar machen sollte. Erstmals gezeigt wurden auch Leihgaben aus den Beständen der Albertina, die den Nachlass Hubert Gessners verwaltet.
Dauer der Sonderausstellung
13.10.2011 bis 1.5.2012