2. Arbeiter-Olympiade in Wien
Plakat zur 2. Arbeiter-Olympiade
2. Arbeiter-Olympiade in Wien
Zillenfahrt von Wörgl nach Wien
2. Arbeiter-Olympiade in Wien
Aufmarsch vor dem Parlament
2. Arbeiter-Olympiade in Wien
Hürdenlauf
2. Arbeiter-Olympiade in Wien
Gewichtheben
„Neue Menschen“ für eine „neue Welt“
Im Umfeld der europäischen Arbeiterparteien entstanden Ende des 19. Jahrhunderts auch Turn- und Sportvereine, die sich bewusst vom „bürgerlichen“ Sport abgrenzten. Nicht Rekordstreben und Kommerz waren Ziel und Zweck der sportlichen Betätigung, sondern die körperliche Ertüchtigung sowie die geistige und kulturelle Entwicklung der Arbeiterschaft – als Vorbereitung auf ein Leben in einer sozialistischen Gesellschaft. Gegen Ende der 1920er-Jahre zählte der Arbeiterbund für Sport und Körperkultur in Österreich (ASKÖ) bereits über 200.000 Mitglieder.
Da der österreichische Arbeiterbund für Sport und Körperkultur europaweit die höchsten Mitgliederzahlen aufwies und zudem das Rote Wien die besten Voraussetzungen für die Durchführung einer derartigen Veranstaltung mitbrachte, wurde die Austragung der 2. Arbeiter-Olympiade an Österreich vergeben.
Die Winterspiele fanden im Februar 1931 in Mürzzuschlag und auf dem Semmering statt, die Sommerspiele vom 19. bis zum 26. Juli in Wien. Das anlässlich der Arbeiter-Olympiade neu errichtete Praterstadion mit Stadionbad wurde wenige Tage vorher, am 11. Juli, feierlich eröffnet.
Trotz Weltwirtschaftskrise nahmen an die 25.000 Sportlerinnen und Sportler aus 27 Nationen teil, darunter mit Hapoel Tel Aviv auch eine Delegation aus dem britischen Mandatsgebiet Palästina. Insgesamt strömten 70.000 Menschen nach Wien, darunter 30.000 Deutsche. „Die Bevölkerung von Innsbruck mußte untergebracht werden“, berichtete Organisator Edmund Reismann.
Der Waschsalon Karl-Marx-Hof zeigte neben Fotos, Festführern, Postkarten und Broschüren zur 2. Arbeiter-Olympiade aus den Beständen des Vereins für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung auch Objekte aus dem Archiv des ASKÖ WAT Wien sowie seltene Filmdokumente aus den Beständen des WIFAR und des Filmarchivs Austria.
Dauer der Sonderausstellung im Dachgeschoß
17.5.2020 – 28.11.2021, verlängert bis 19.12.2021
KuratorInnen
Lilli Bauer und Werner T. Bauer
Grafik
Karin Pesau-Engelhart und Klaus Mitter
Lektorat und Übersetzung
scriptophil. die textagentur
„Wir verzichten von vornherein auf alle Sensationen“
Julius Deutsch
Folder (pdf)
Ausstellungstafeln als pdf (4,2 MB)