Heldenplatz ’29. Das Rote Wien zwischen Feier und Faschismus
Jugendliche im Zug nach Wien
Heldenplatz ’29. Das Rote Wien zwischen Feier und Faschismus
Eröffnung des Jugendtreffens auf dem Heldenplatz, 12. Juli 1929
Heldenplatz ’29. Das Rote Wien zwischen Feier und Faschismus
"Zug der Fünfzigtausend" am 14. Juli 1929
1929 sollte ein ganz besonderes Jahr werden: Seit Monaten liefen die Vorbereitungen für das große Internationale Sozialistische Jugendtreffen auf Hochtouren. Am 4. Mai würde das Rote Wien zudem sein zehnjähriges Bestehen feiern.
Doch das Jahr begann frostig. Der Winter 1929 war der kälteste der vergangenen 200 Jahre; Kohle war bald Mangelware, die Arbeitslosigkeit stieg rapide. Politisch war das Jahr von permanenten Regierungskrisen, allwöchentlichen Heimwehrumtrieben und den aufgeregt geführten Debatten um die neue Verfassung geprägt.
Anfang Juli schließlich herrschte freudige Erregung in der Stadt. 50.000 junge Menschen aus 18 Nationen strömten zum Jugendtreffen, darunter sogar Teilnehmer aus Amerika und dem damaligen "Palästina". Den größten Anteil verzeichneten die Deutschen mit knapp 13.000 Personen. Die jungen Gäste kamen zu Fuß, per Rad, im Paddelboot, mit dem Flugzeug oder mit einem der zahlreichen Sonderzüge.
Die Eröffnung des Jugendtreffens am Heldenplatz geriet schließlich zu einer gewaltigen Manifestation gegen Krieg und Faschismus. Nur elf Jahre nach Beendigung des "Großen Krieges" vermittelten die Jugendlichen ein Bild des Aufbruchs und der Hoffnung – inmitten einer zusehends bedrohlicher werdenden Gegenwart.
Dauer der Sonderausstellung: 11.4.2019–26.1.2020
Ergänzend zu "Heldenplatz ’29" zeigten wir eine Ausstellung über den Organisator des Jugendtreffens, Otto Felix Kanitz. Diese Schau im Dachgeschoß wurde bis 3.5.2020 verlängert.
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